Die Klickpreise bei Google steigen, während Marketingbudgets im Mittelstand oft stagnieren. KI-Modelle wie ChatGPT und Gemini bieten hier einen entscheidenden Hebel: Sie fungieren als dein rund um die Uhr verfügbarer Copywriter und Datenanalyst. Erfahre in diesem Artikel, wie du diese Tools nutzt, um Kampagnen effizienter aufzusetzen, Anzeigentexte zu skalieren und deine Conversion-Rate nachhaltig zu steigern.
Dein neuer Assistent für Google Ads
Wenn du für das Marketing in einem kleinen oder mittleren Unternehmen verantwortlich bist, kennst du das Problem: Google Ads ist ein mächtiges Instrument, aber es benötigt viel Zeit. Es frisst Zeit für die Recherche, Kreativität für die Anzeigentexte und Budget, wenn die Kampagnen nicht optimal ausgesteuert sind. Oft fehlt im Tagesgeschäft die Zeit, um jeder Anzeigengruppe die Liebe zum Detail zu schenken, die sie eigentlich bräuchte.
Genau an diesem Punkt kommen Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT (OpenAI) oder Gemini (Google) und viele weitere ins Spiel. Viele betrachten diese Tools nur als Spielerei oder reine Textgeneratoren.
Doch für Performance-Marketing sind sie weit mehr: Sie sind Strategieberater und operative Entlastung in einem. Der Vorteil von Gemini liegt dabei oft in der direkten Anbindung an Google-Daten, während ChatGPT durch seine kreative Varianz besticht.
In diesem Artikel lernst du, wie du diese KI-Tools nicht nur zum „Texten“ nutzt, sondern als integralen Bestandteil deines Workflows etablierst, um im harten Wettbewerb um die besten Plätze in der Google-Suche die Nase vorn zu haben.
1. Die Vorbereitungsphase: Recherche und Keyword-Strategie neu gedacht
Der Erfolg einer Google-Ads-Kampagne entscheidet sich oft, bevor die erste Anzeige live geht. Die Keyword-Recherche und das Verständnis der Suchintention (Search Intent) sind das Fundament. Traditionelle Tools wie der Google Keyword Planner liefern dir zwar Daten zum Suchvolumen, aber sie sagen dir oft wenig über die psychologischen Beweggründe deiner Kunden. Hier schließen KI-Tools die Lücke.
Suchintention und Long-Tail-Keywords verstehen
Statt nur nach „Maschinenbau Ersatzteile“ zu suchen, kannst du die KI nutzen, um tief in die Gedankenwelt deiner Zielgruppe einzutauchen. Nutze Prompts, die das Tool in die Rolle deines Kunden versetzen.
Ein Beispiel für einen Prompt wäre:
„Versetze dich in die Lage eines Einkaufsleiters in einem mittelständischen Produktionsbetrieb in Österreich. Eine wichtige Maschine ist ausgefallen. Nach welchen spezifischen Begriffen suchst du bei Google? Welche Fragen stellst du? Bedenke dabei nicht nur generische Begriffe, sondern auch lösungsorientierte Long-Tail-Suchanfragen, die auf Dringlichkeit hinweisen.“
Die KI wird dir Listen mit Fragen und Phrasen liefern, auf die du vielleicht selbst nicht gekommen wärst. Das hilft dir, sogenannte „Long-Tail-Keywords“ zu identifizieren. Diese haben oft weniger Suchvolumen, sind aber günstiger im Klickpreis (CPC) und konvertieren besser, weil die Suchanfrage sehr spezifisch ist.
Negative Keywords identifizieren
Ein großer Budgetfresser bei Google Ads sind Klicks für Suchbegriffe, die gar nicht zu deinem Angebot passen. Wenn du hochwertige Büromöbel für B2B-Kunden verkaufst, willst du nicht für „Schreibtisch billig gebraucht“ gefunden werden.
Du kannst ChatGPT oder Gemini deine Keyword-Liste geben und folgenden Auftrag erteilen:
„Ich verkaufe Premium-Dienstleistungen im Bereich X an B2B-Kunden. Hier ist meine Liste an Keywords. Bitte erstelle eine Liste mit 50 negativen Keywords (auszuschließenden Suchbegriffen), die verhindern, dass meine Anzeigen bei Privatkunden, Schnäppchenjägern oder Jobsuchenden ausgespielt werden.“
Das Ergebnis ist eine solide Basis-Liste, die du direkt in dein Google Ads Konto hochladen kannst. Das spart dir ab Tag eins bares Geld, das sonst für irrelevante Klicks verschwendet worden wäre.
Wettbewerbsanalyse light
Während spezialisierte Tools für Wettbewerbsanalyse teuer sind, können KI-Modelle mit Internetzugriff (wie Gemini oder ChatGPT im Browsing-Modus) eine erste Einschätzung liefern.
Du kannst die KI bitten, die Landingpages deiner drei wichtigsten Wettbewerber zu analysieren und deren Value Proposition (Nutzenversprechen) herauszuarbeiten. Das hilft dir, deine eigenen Anzeigen so zu formulieren, dass sie sich klar abgrenzen.
Frage die KI:
„Was fehlt auf den Seiten der Konkurrenz? Welche Kundenfragen bleiben unbeantwortet?“
Genau diese Lücken füllst du mit deinen Anzeigen.
2. Die Kreativ-Phase: Anzeigentexte und Assets skalieren
Google hat das Format der Textanzeigen in den letzten Jahren stark verändert. Die „Responsive Search Ads“ (RSA) sind heute der Standard. Dabei gibst du Google bis zu 15 Überschriften und 4 Beschreibungen, und der Algorithmus kombiniert diese wild durcheinander, um die beste Kombination für den jeweiligen Nutzer zu finden.
Für einen menschlichen Texter ist es extrem ermüdend, 15 verschiedene Varianten einer Überschrift zu schreiben, die alle sinnvoll kombinierbar sein müssen. Für eine KI ist das eine Sekundensache.
Masse mit Klasse verbinden
Der Schlüssel liegt hier in der Varianz. Wenn du 15 Überschriften eingibst, die alle fast gleich klingen, kann der Google-Algorithmus nicht lernen. Du brauchst unterschiedliche „Hooks“ (Aufhänger).
Nutze die KI, um diese Kategorien systematisch abzuarbeiten:
- Logische Argumente: „ISO-Zertifizierte Sicherheit.“
- Emotionale Ansprache: „Endlich ruhig schlafen dank IT-Sicherheit.“
- Sozialer Beweis: „Über 500 zufriedene KMU-Kunden.“
- Verknappung: „Nur noch bis Freitag verfügbar.“
Du kannst der KI deine Zielseite zeigen (per Copy-Paste des Textes) und sagen:
„Erstelle mir 10 Überschriften für Google Ads (max. 30 Zeichen), die den Fokus auf Zeitersparnis legen. Erstelle danach 10 weitere, die den Fokus auf Sicherheit legen.„
So füllst du deine Assets in Rekordzeit.
Skripte für YouTube und Performance Max
Google Ads ist längst nicht mehr nur Text. Video-Kampagnen auf YouTube oder im „Performance Max“-Netzwerk werden für KMU immer wichtiger. Doch die Videoproduktion scheitert oft am Drehbuch.
Hier fungiert die KI als dein Regisseur. Du kannst dir komplette Skripte für 15- oder 30-sekündige Werbespots erstellen lassen.
Ein guter Prompt definiert dabei die Struktur:
„Schreibe ein Skript für einen 30-sekündigen YouTube-Werbespot für unsere Buchhaltungssoftware. Zielgruppe: Überarbeitete Handwerker. Struktur: 1. Problem (5 Sek), 2. Agitation (5 Sek), 3. Lösung (10 Sek), 4. Call to Action (10 Sek). Bitte schlage auch visuelle Szenen für jede Sequenz vor.“
Damit hast du ein fertiges Briefing, das du entweder selbst mit dem Smartphone umsetzt oder an einen Videografen weitergibst. Das senkt die Hürde für den Einstieg in Video-Ads massiv.
Landingpage-Optimierung
Deine Anzeige kann noch so gut sein – wenn die Landingpage (Zielseite) enttäuscht, kauft niemand. Google misst diese Erfahrung und straft schlechte Landingpages mit einem niedrigen Qualitätsfaktor ab, was deine Klickpreise erhöht.
Nutze KI als Kritiker. Kopiere den Text deiner Landingpage in das Tool und frage:
„Analysiere diesen Text aus der Sicht eines Nutzers, der gerade auf eine Anzeige für [Suchbegriff] geklickt hat. Findet er sofort, was er sucht? Sind die Handlungsaufforderungen klar? Wo bricht der Lesefluss ab?“
Die KI hilft dir, die Kongruenz zwischen Anzeige und Zielseite zu sichern. Das verbessert deinen Qualitätsfaktor und senkt somit deine Kosten pro Klick.
3. Die Analyse-Phase: Daten verstehen und Optimierungspotenziale heben
Viele Marketing-Entscheider loggen sich in Google Ads ein, sehen hunderte Spalten mit Zahlen und fühlen sich erschlagen. Was sagen dir CTR, Conversion-Rate und Anteil an möglichen Impressionen wirklich? Auch hier ist die KI dein Dolmetscher.
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Kopiere niemals sensible Kundendaten (Namen, Adressen, E-Mail-Listen) in ein öffentliches KI-Tool. Kampagnendaten (Klickzahlen, Kosten, anonymisierte Kennzahlen) sind in der Regel unkritisch, sollten aber im Zweifelsfall auch anonymisiert werden (z.B. "Kampagne A" statt Produktname).
Mustererkennung in großen Datenmengen
Du kannst Berichte aus Google Ads als CSV exportieren oder die Daten einfach kopieren und die KI bitten, Auffälligkeiten zu finden.
Ein möglicher Befehl:
„Hier sind die Leistungsdaten meiner Kampagnen der letzten 30 Tage. Welche Kampagne hat den höchsten CPA (Cost per Acquisition) und woran könnte das liegen, wenn man das Verhältnis von Klicks zu Impressionen betrachtet?“
Oft erkennt die KI Zusammenhänge, die im Alltagsstress untergehen. Zum Beispiel, dass eine Anzeigengruppe zwar viele Klicks generiert (hohe CTR), aber kaum Conversions bringt – ein Indiz für falsche Versprechungen im Anzeigentext oder eine schlechte Landingpage.
A/B-Testing Hypothesen
Optimierung bedeutet Testen. Aber was sollst du testen? Die KI kann dir basierend auf Best-Practices Hypothesen liefern.
Frage das Tool:
„Ich möchte die Conversion-Rate meiner Lead-Generierung steigern. Nenne mir 5 konkrete A/B-Tests für meine Anzeigentexte, die auf psychologischen Prinzipien basieren.“
Vielleicht schlägt die KI vor, eine Frage in der Überschrift („Hohe Steuerlast?“) gegen eine klare Aussage („Steuern senken jetzt“) zu testen. Solche strukturierten Tests bringen dich weiter als bloßes Raten.
Den Qualitätsfaktor verstehen und verbessern
Der Qualitätsfaktor ist die wichtigste Kennzahl, um Klickpreise zu senken. Er setzt sich aus der erwarteten Klickrate, der Anzeigenrelevanz und der Nutzererfahrung auf der Landingpage zusammen.
Wenn du siehst, dass deine Anzeigenrelevanz „unterdurchschnittlich“ ist, kannst du die KI bitten, deine Keywords und Anzeigentexte abzugleichen. Oft fehlen einfach bestimmte Keywords im Text der Anzeige.
Gemini ist hier besonders stark, da es die Logik von Google sehr gut „versteht“. Es kann dir Vorschläge machen, wie du die Keywords natürlich in die Fließtexte einbaust, ohne dass es spammy klingt.
Fazit: Effizienzsprung durch KI
Der Einsatz von Gemini, ChatGPT und Co. im Google-Ads-Marketing ist kein Ersatz für deine Strategie, sondern ein Turbolader für deine operative Exekution. Die Tools nehmen dir die zeitfressende Fleißarbeit ab: die Generierung von hunderten Keyword-Ideen, das Schreiben von dutzenden Anzeigenvarianten und die erste Analyse komplexer Datenreihen.
Was die KI jedoch nicht ersetzen kann, ist dein tiefes Verständnis für dein Unternehmen und deine ethische Verantwortung. Du bleibst der Pilot, die KI ist dein Co-Pilot. Du entscheidest, welche Botschaft zur Marke passt und ob ein vorgeschlagener Text den richtigen Ton trifft. Wenn du diese Arbeitsteilung verinnerlichst, wirst du feststellen, dass du nicht nur Zeit sparst, sondern deine Kampagnen agiler und präziser steuern kannst als je zuvor. In der schnelllebigen Welt der Google Ads ist diese Agilität oft der entscheidende Wettbewerbsvorteil für den Mittelstand.
Drei klare Handlungstipps für die Umsetzung
Erstelle eine „Prompt-Bibliothek“
Speichere dir die Befehle, die gute Ergebnisse geliefert haben, in einem Dokument ab. So musst du nicht jedes Mal neu überlegen, wie du die KI briefst, und sicherst eine gleichbleibende Qualität bei wiederkehrenden Aufgaben.
Nutze den „Gegenspieler-Modus“
Bitte die KI explizit, deine entworfenen Anzeigen zu kritisieren. Frage: „Warum würde jemand NICHT auf diese Anzeige klicken?“ Diese „Pre-Mortem“-Analyse hilft dir, Schwachstellen zu beseitigen, bevor du Budget investierst.
Optimiere deine RSA-Assets
Nimm dir deine wichtigste Anzeigengruppe vor und prüfe, ob du wirklich alle 15 Überschriften-Slots nutzt. Wenn nicht, lass dir von der KI die fehlenden Varianten erstellen, um dem Google-Algorithmus maximales Futter zu geben.
Wichtige Annahmen zur Prüfung
Bevor du die genannten Strategien umsetzt, solltest du folgende zwei Punkte eigenständig prüfen:
1) Aktualität der KI-Daten: ChatGPT (in der kostenlosen Version) und andere Modelle haben oft einen Wissensstand, der einige Monate zurückliegt oder keinen Echtzeit-Zugriff auf das Internet hat. Prüfe daher, ob vorgeschlagene Keywords oder Trends noch aktuell sind, indem du sie kurz bei Google selbst gegencheckst.
2) Richtlinien-Konformität: Google hat strenge Werberichtlinien (z.B. in den Bereichen Gesundheit, Finanzen oder Markenrecht). Eine KI kennt diese Richtlinien oft nicht im Detail. Du musst selbst sicherstellen, dass die generierten Texte keine geschützten Markenbegriffe verletzen oder unzulässige Heilversprechen machen, die zur Sperrung deines Werbekontos führen könnten.
Ich hoffe, dies war hilfreich für Dich! Möchtest Du erfolgreich Google Ads für Dein Unternehmen schalten, dann kontaktiere mich jetzt ganz einfach per Email







